
Kronen Zeitung
NACH 1:3 GEGEN AUSTRIA
Gemächlich? Stöger muss bei Rapid „nachschärfen“
Gemächlich? Nach der bitteren 1:3-Niederlage im Heim-Derby gegen die Wiener Austria muss Trainer Peter Stöger bei Rapid nun „nachschärfen“.
„Wir haben von 16 Spielen zwei verloren, es ist ja nicht so, dass wir nicht wissen, wie man gewinnt“, wollte Peter Stöger nach dem Derby-1:3 nichts von einem Negativtrend (zuvor das 1:1 beim GAK) wissen. „Aber wir können uns ohnehin nicht wehren, in welche Schublade wir gesteckt werden.“ Von wegen Titelfavorit und so. Laut Rapids Trainer war der Unterschied zu den bisherigen Partien nur, dass die Austria die „Einladungen“ nutzte.
„Da brauchst du dir auch keine Statistiken anschauen“, war es Stöger auch egal, dass seine Truppe bei Schüssen, Ballbesitz, Zweikämpfen und „erwarteten Toren“ klar vorne lag. „Die entscheidenden Dinge haben wir nicht gut gelöst.“

„Sie haben wie Wahnsinnige gearbeitet“
Für viele ein Weckruf, für den stets besonnenen Analytiker Stöger „gehört es zur Entwicklung“. Wobei es so schien, als wäre der Matchplan nach hinten losgegangen. Weil Rapid inaktiv auf der Mittellinie wartete, nie presste, nur auf Umschalter setzte. So gewann die Austria Sicherheit, konnte trotz vollen Heimvorteils der Funke auf die Ränge nie überspringen, fehlte das Derbyfeuer. Aber für Stöger war nicht die Taktik, sondern die Umsetzung das Problem: Abwehr und Mittelfeld ließen sich zu weit fallen. „Wir hätten von hinten mehr rausschieben müssen, waren nicht mutig genug“, nahm Stöger nur seine Spitzen Claudy Mbuyi und Janis Antiste von der Kritik aus: „Sie haben in alle Richtungen wie Wahnsinnige gearbeitet.“
Beim Rest fiel bei Stögers Analyse das Wort „gemächlich“. Deshalb wird er jetzt „genau hinschauen, ob sich wer in seiner Position zu sicher fühlt, dann muss man nachschärfen“. Stöger kennt den illusorischen Anspruch in Hütteldorf, „durchmarschieren zu müssen“. So erinnern Kritiker nun an die letzte Saison: Da verpuffte im Herbst die Start-Euphorie. Bei Rapid gibt es halt nur Extreme …
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